Angststörungen

Angststörung

Angst ist zunächst ein notwendiger und normaler Affekt. Die Steigerung, einhergehend mit einem gewissen Leidensdruck und auch Einschränkungen des täglichen Lebens, wird als Angststörung beschrieben. Angststörungen stellen zusammen mit den depressiven Störungen die häufigsten psychischen Störungen dar. Innerhalb eines Lebenszyklusses liegt die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer Angststörungssymptomatik bei etwa 17%. Bei dieser Symptomatik steht das Gefühl der Angst im Erleben im Vordergrund. Beispielsweise sind die Ängste vor dem Tod, schweren Krankheiten oder auch vor dem Verlust des Lebensglückes zu nennen. Das „normale“ einer Angst ist, dass sie den Menschen zeigt, welche Situation sie besser vermeiden sollten. Bestimmte Situationen, die Angst auslösen, sind jedoch nicht immer vermeidbar. Das Vermeidungsverhalten der Betroffenen wird sich im Laufe der Zeit verstärken und führt zu weiteren Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Dazu kommen verschiedene äußere Symptome, wie beispielsweise Herzklopfen und –rasen, Schweissausbrüche, Schwindel, Übelkeit und Benommenheitsgefühle.

Abgrenzung Angststörung & Phobie

Phobien unterscheiden sich von konkreten oder gerichteten einfachen Ängsten definitionsgemäß dadurch, dass bei Phobien im Sinne der Angstabwehr eine unrealistische, durch den Willen unbeeinflussbare Verschiebung des Angstobjekts gegen bessere Einsicht erfolgt ist. Dadurch wird der Kreislauf unzureichender Angstabwehr auf immer weitere Gegenstände ausgedehnt, denen zwar jeweils eine geringere Angstbesetzung eigen ist, die jedoch zu immer ausgedehnteren Vermeidungshaltungen führen. Einfache Angststörungen bleiben dagegen diffus oder an reale Situationen bzw. an ein real in gewisser Weise nachvollziehbares Objekt gebunden.

Verschiedene Arten der Phobien seien nachfolgend beispielhaft aufgeführt.

Agoraphobien;
hier treten die Ängste vorwiegend in Menschenmengen und auf öffentlichen Plätzen auf.

Soziale Phobien;
die Angst im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen und in der Folge von anderen abgelehnt oder abgewertet zu werden.

Spezifische Phobien;
die Angst ist in jedem Fall auf eine bestimmte Situation beschränkt. Beispielsweise sei hier die Angst vor Hunden, Spinnen, Pferden oder auch Autofahren, Fliegen oder Höhenangst genannt. In vielen Fällen kann die persönliche Freiheit sehr eingeschränkt werden.

Panikattacken;
in diesen Fällen tritt eine unvorhersehbare starke Erregung mit panikartigen Ängsten auf, bei denen ein äußerer Auslöser für den Betroffenen häufig nicht zu erkennen ist. Teil der Therapie ist es, diesen Auslöser erkennbar zu machen. Im Regelfall sind diese Attacken Folgen von länger anhaltenden Stresszuständen, die aber von den Betroffenen selbst unerkannt bleiben.

Generalisierte Angststörungen;
seit mindestens 6 Monaten besteht eine andauernde ängstliche Anspannung mit einem ausgeprägten Bild von Besorgnis über alltägliche Probleme oder Situationen.
Die vorgenannten Symptome können hier auftreten wie auch zusätzliche Anzeichen wie Muskelverspannungen, akute und chronische Schmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen.